schweineinnereien

morgen schlachtfrei. traditionell ist auf schlachthöfen am donnerstag nicht viel los. früher wurde ja am freitag kein fleisch gegessen. aber am wochenende wird wieder geprasst, deshalb ist freitag grosskampftag. was soll's. werde mir heute noch das andere ende ansehen: den endverbraucher... in der großstadt. mich vielleicht ins cafe setzen und zuhören, beobachten wie sie schlau reden, die leute. und doch keine ahnung haben, trotzdem gesetze machen - die nicht eingehalten werden.

vor dem aufstehen arbeiten gegangen. lärm der zerteilers, der kette. feuchtigkeit, blut, auch mal gewebsflüssigkeit und eiter. später verabredet. da muss was dazwischen kommen. die stunden ziehen sich. die schweinehälfen ziehen mal schneller und mal langsamer vorbei. "ist doch nur scheiße" "schneid's trotzdem ab" etwas verbraucherschutz muss sein. wenns sonst kein schutz in der schlachthalle gibt. vorm aufstehen arbeiten. bei 30° in schwüler feuchtigkeit. der winter steht noch bevor. unter umständen 12 stunden und mehr am tag, im stehen, im lärm.

erst mal ausgeschlafen...so für schlachthofverhältnisse. meine arbeit ruhig... zwei schweine, die gerade noch so vom lkw kriechen. beckenbruch, oberschenkelbruch nichts besonderes, den rest kann man trotzdem essen. anders die fleischerkolonne, stimmung ist sehr schlecht. der eine sieht aus, als ob er gleich anfängt zu heulen. die lohnabrechnung. wie ein roboter, messer nehmen, schwein stechen, nächstes messer nehmen, schwein abstechen. blut, schweine, arbeit, die immer weniger die Familie ernähren kann.